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Liebe Eltern,

die Einschulung Ihres Kindes und die Frage nach einer optimalen Vorbereitung auf die Schule rücken zunehmend in den Mittelpunkt. Der Übergang von der Kita in die Grundschule stellt Ihre Kinder vor neue Herausforderungen. Daher ist uns eine Zusammenarbeit zwischen Ihnen, Kita und Grundschule besonders wichtig.

Doch was beinhaltet eine gute Vorbereitung? Wie ermögliche ich meinem Kind einen guten Start ins Schulleben?

Um Ihnen diese Fragen besser beantworten zu können, haben wir für Sie eine Informationsbroschüre erstellt. Hier können Sie nachlesen, welche Fähigkeiten Ihrem Kind einen guten Start in die Schule ermöglichen. Unsere Tipps sind leicht in den Alltag integrierbar.

Wir gehen bei der Schulfähigkeit von einem PROZESS aus, bei dem sich Ihr Kind auf dem Weg zur Schule befindet. Für uns ist Ihr Kind schulfähig, wenn es neben der körperlichen Entwicklung auch über die entsprechenden geistigen und sozialen Fähigkeiten verfügt. Diese Grundlage legen Sie als Eltern! Wir, als Vertreter der Kita und der Grundschule, möchten Sie und Ihr Kind dabei begleiten.

 

 

Herzlichst 

Ihre Vertreter der Kindertagesstätte und Grundschule Stadtflur

 

Vom Kindergartenkind zum Schulkind

 

1. So werden Kinder selbstständig:

Ihr Kind wird selbstständig, indem Sie es allein - ohne Ihre Unterstützung – Aufträge ausführen lassen. Schicken Sie es zum Beispiel am Samstagmorgen zum Bäcker um die Ecke Brötchen kaufen oder lassen Sie es bei der besten Freundin oder beim besten Freund übernachten. Auch sollte Ihr Kind mal für eine halbe Stunde alleine zu Hause bleiben - das können Kindergartenkinder, die bald in die Schule kommen schon-und sollte es auch dürfen! Ihr Kind sollte schwierige Aufgaben erst alleine lösen, bevor Sie helfend eingreifen. Erlauben Sie Ihrem Kind, Fehler zu machen, loben Sie es trotzdem dabei und ermutigen Sie, es noch einmal zu versuchen. Lassen Sie Ihr Kind sich allein an - und ausziehen, auch wenn es lange dauert und die Schuhe falsch herum angezogen werden.

Denn auch in der Schule wird viel Selbständigkeit von Ihrem Kind verlangt. Es muss an seinen Turnbeutel denken, sich die Hausaufgaben merken und soll auf dem Schulweg nicht trödeln.

 

2. So werden Kinder geduldig:

Warten, bis man aufgerufen wird, aufpassen, bis es zur Pause klingelt - damit das klappt, sollte jetzt geübt werden!

Muten Sie Ihrem Kind immer wieder kleine Wartezeiten zu. Sprechen Sie mit ihm darüber, dass man oft viel Geduld braucht: in der Schlange beim Metzger, in der Post, an der Supermarktkasse. Geduld kann man lernen!

 

3. So werden Kinder leistungsbereit:

Ihr Kind muss dem Unterricht folgen - wer aber nur den eigenen Ideen folgt, hat es im Klassenzimmer schwer. Gewöhnen Sie Ihr Kind deshalb schon frühzeitig daran, Aufgaben zu übernehmen: den Tisch decken, die Katze füttern, morgens das Kinderzimmer lüften. Je regelmäßiger solche kleinen Dinge erledigt werden, desto besser bereiten Sie Ihr Kind auf die Herausforderungen des Lernens vor.

 

4. So halten Kinder Misserfolge aus:

Ihr Kind wird nicht immer Erster sein. Es wird in der Schule auch mal kritisiert werden. Gut, wenn es jetzt schon lernt, damit umzugehen.


Lassen Sie es bei Gesellschaftsspielen nicht immer nur gewinnen, hängen Sie es beim Wettlauf auch mal ab. Verlieren, ohne gleich aufzugeben. Das ist eine Fähigkeit, die in einem Schülerleben wichtig ist.

 

5. So lernen Kinder stillzusitzen:

Längere Zeit ruhig halten? Das fällt vielen Schulanfängern schwer. Rechtzeitig vor dem Schuleintritt sollte Ihr Kind deshalb üben, seinen Bewegungsdrang zu beherrschen. Bieten Sie ihm verstärkt Spiele und Beschäftigungen an, die auf diesen Aspekt der Schule vorbereiten: Bücher vorlesen, malen, basteln, ausmalen, kneten, ausschneiden, puzzeln oder Perlen fädeln.

 

6. So lernen Kinder, offen vor anderen bzw. mit anderen zu sprechen:

Es ist wichtig, dass Sie wissen, wie es Ihrem Kind in der Schule geht. Ob es stolz ist auf seine Leistung oder sich überfordert fühlt, wie es mit den Lehrern zurechtkommt und mit den anderen Schülern. Fordern Sie es auf, über seine Gefühle zu reden, fragen Sie nach seinen Stimmungen. Es soll verstehen, dass seine Meinung wichtig ist und ernst genommen wird. Sprechen Sie auch über sich selbst: "Heute geht es mir richtig gut." Oder: "Das war vielleicht ein anstrengender Tag!"

Die Sprach- und Sprechfähigkeit Ihres Kindes wird durch regelmäßiges Vorlesen gefördert. Lassen Sie es zu Bildern erzählen. Unterbrechen Sie Ihr Kind nicht, wenn es von einem Erlebnis erzählt. Auch Spiele wie „Ich sehe was, was du nicht siehst" fördern die Ausdrucksfähigkeit Ihres Kindes. Achten Sie grundsätzlich darauf, dass Ihr Kind in ganzen Sätzen erzählt. Verschönern Sie Ihren Alltag mit Ihrem Kind durch gemeinsames Singen und Einüben von Zungenbrechern.

 

7. So lernen Kinder, eine Arbeit zu Ende zu bringen:

Ohne Durchhaltevermögen geht's in der Schule nicht. Gibt Ihr Kind schnell auf, sobald etwas langweilig oder anstrengend wird? Dann können Sie gemeinsam kleine Ausdauerübungen machen: Übertragen Sie Ihrem Kind zunächst kurze Aufgaben, die schnell zu erledigen sind und steigern Sie die Anforderungen allmählich. Merken Sie, dass es die Lust verliert, bieten Sie ihm Unterstützung an und beteiligen sich eine Zeit lang.

8. So werden Kinder geschickt:

Erst Kinder, die ihre Grobmotorik entwickelt haben, können ihre Feinmotorik trainieren. Es ist so wichtig, dass Ihr Kind zum Beispiel Ball spielt. Lassen Sie es auch über Hindernisse springen, verbieten Sie nicht das Balancieren auf einer Mauer oder hüpfen Sie einfach mal mit Ihrem Kind! Das macht Spaß und legt die Grundlage für eine gute Feinmotorik.

Schulen Sie die Feinmotorik Ihres Kindes, indem Sie es ausmalen und ausschneiden lassen. Beides ist eine gute Vorbereitung auf das Schreiben lernen. Stellen Sie Ihrem Kind Papier, Schere und Stifte zur Verfügung und ermuntern Sie es, zu schnipseln und zu malen. Dazu sollte es Stifte mit einer feinen Spitze benutzen. Achten Sie darauf, dass die Stifte richtig gehalten werden. Eine falsche Stiftführung - etwa mit der Faust - ist schwer wieder abzugewöhnen!

Ihr Kind wird geschickt in der Wahrnehmung, indem Sie mit ihm Domino spielen, gemeinsam puzzeln oder Muster legen lassen. Dieses Können unterstützt Ihr Kind beim Schreiben lernen. Nur so kann es das T vom F unterscheiden.

 

9. So bereiten Sie Ihr Kind auf den Schulweg vor:

Fangen Sie nicht erst kurz vor der Schule mit der Verkehrserziehung an. Erstklässler sind oft aufgeregt und angespannt - je sicherer sie das richtige Verhalten auf der Straße und den eigenen Schulweg beherrschen, desto zuverlässiger sind sie. Gehen Sie den Schulweg schon jetzt immer wieder miteinander ab. Machen Sie auch einen Radausflug zur Schule: Als Radfahrer lernt Ihr Kind mögliche Gefahren aus einer anderen Perspektive kennen.

 

10. So freut sich Ihr Kind auf den Schulstart:

Steigern Sie die Vorfreude: ein Päckchen Buntstifte für den Schulranzen, einen lustigen Spitzer, ein Foto von Mama oder Papa mit der Schultüte - sorgen Sie dafür, dass das Thema Schule in den Monaten davor immer wieder als etwas auftaucht, das Spaß macht.